Angelika, was machst du mit den Bildrändern?

Das werde ich oft gefragt und ich hatte euch auch schon in einem der letzten Blogartikel erzählt, dass ich den Bildrändern meiner Arbeiten gar nicht so viel Aufmerksamkeit widme. Es gibt da allerdings unterschiedliche Ansichten und Optionen, die ich euch im folgenden kurz erkläre.

1. Du lässt die Ränder so wie sie sind. Auch in den großen Häusern der Kunst ist es zu sehen: Am Bildrand finden sich die Arbeitsspuren, die im Malprozess entstehen. Laufspuren und Spritzer sind in diesem Falle also erwünscht. Ich finde dies ist eine interessante Option, so erhält der Betrachter manchmal einen Einblick, wie das Bild entstanden ist.

2. Du arbeitest die Ränder bewusst mit ein. Dies ist besonders bei tieferen Keilrahmen (XL-Rahmenleiste) oder bei Bildmaltafeln (Casani-Kästen) zu empfehlen. Alle Farbflächen, Linien oder Collagepapiere ziehe ich um die Ecke. Dabei wird der Rand so behandelt wie die Vorderseite des Bildes. Über die Einarbeitung der breiten Bilderränder kam ich auf die Idee, auf Würfeln zu arbeiten, um die Gestaltung ins Dreidimensionale zu bringen.

3. Du ziehst wenigstens die Farbtöne in etwa um die Bildkante herum, es reicht schon eine ähnliche Farbgebung. Da ich aber die Bilder in vielen Schichten arbeite, weiß ich erst ganz zum Schluss wie die endgültige Farbgebung aussieht. Es ist also empfehlenswert damit zu warten, bis die Arbeit ganz fertiggestellt ist, ansonsten bist Du mehr mit dem Rand beschäftigt als mit dem eigentlichen Motiv.

4. Du klebst den Rand ab. Das habe ich zwar wirklich noch nie getan, aber ich habe es schon häufig bei Teilnehmern gesehen. So bleibt der Rand natürlich blitzeblank, wirkt aber je nachdem, wo das Bild hängt, wie ein Fremdkörper. Auf weißen Wänden kann das gut funktionieren, auf farbigen eher weniger. Da wird der weiße Rand von der Seite betrachtet schnell zum ungewollten Blickpunkt.

4. Du ziehst vom Rand aus eine dunkle Farbe bis knapp über die vordere Bildkante. Das wirkt dann wie eine Rahmung und ein bisschen dekorativ. Der dunkle Rand gibt dem Bild aber Halt und wirkt sofort veredelt. Dies habe ich bei einigen Kollegen gesehen. Besonders bei abstrakten Strukturbildern kann das Sinn machen, weil der Rand dann ruhig wirkt.

5. Du wählst eine Rahmung z.B. einen Schattenfugenrahmen. Zugegebenermaßen ist mir das schlicht und ergreifend zu teuer. Da ich sehr viel male, öfter mal verkaufe und mindestens ebenso häufig zu Hause meine Arbeiten umhänge, macht es keinen Sinn, jedesmal die Bilder zu rahmen. Zu mal ich diese dann auch sehr sorgfältig einlagern müsste. Wenn du aber wirklich eine tolle Arbeit hast, die ihren endgültigen Platz findet, kann eine passende Rahmung die Wirkung des Bildes enorm erhöhen.

Was machst du mit den Rändern? Hast du Optionen, die ich noch nicht erwähnt habe?

Ich freue mich sehr über deine Kommentare,

viel Freude bei allen Experimenten,

lass Farbe fließen,

Angelika

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