8 Tipps um die „Unvollendeten“ zu reanimieren 😉
Wer kennt Sie nicht, die begonnenen Bilder, die schon länger im Atelier herumstehen? Selbst zeitlicher Abstand und längeres Schauen brachte nicht die zündende Idee.
Auch ich habe diese begonnenen, nie fertiggestellten Bilder im Atelier. Häufig sind diese vielleicht stimmig (besonders für andere) aber „sprechen nicht mit mir“ d.h. ich habe keine emotionale Verbindung zu diesem Bild. Das passiert häufig dann, wenn ich nichts „Neues“ erarbeitet habe.
Manchmal fehlt nicht viel ein um Bild fertig zu stellen. Ein paar Pinselstriche schon können den Ausdruck im Bild erhöhen und das Bild völlig anders wirken lassen.
Was also tun? Versuche doch einmal Folgendes:
• Fehlt noch eine Kontrast-Farbe zur Steigerung des Ausdrucks? Oder eine farbliche Steigerung durch reinere Farbnuancen? Ein aufgelegter Farbschnippel lässt uns sofort erkennen, ob dies eine gute Entscheidung wäre.
• Prüfen ob das Bild Kontraste hat: Der Hell-Dunkel Kontrast ist der stärkste und wirkungsvollste...Einige helle Stellen im Bild noch heller anlegen, einige dunkle Stellen noch dunkler setzen und Du wirst sehen, das Bild wirkt spannender.
• Ein Foto machen und auf dem Bildschirm anschauen. Dabei verlieren wir uns nicht in Details, sondern sehen das große Ganze. So können wir besser einschätzen ob die Komposition stimmig ist
• Das Malwerkzeug wechseln: Ein anderes Werkzeug bringt uns auf andere Gedanken und gibt neue Impulse.
• Mit Linien neue Formgefüge schaffen: Egal ob Stift, Colourshaper oder Kalligrafiepinsel...die Linien lassen Neues entstehen und können auch wieder eingearbeitet werden.
• Das Bild auf den Kopf stellen und weiterarbeiten.
• Eine Schüttung mit flüssiger Farbe auf das Bild geben und die Ränder zum Teil versprühen.
• Manchmal nützt es aber auch alles nichts. Wenn wir festhängen und nur um die noch so schönen Stellen herum malen, es aber trotzdem kein stimmiges Bild werden will, hilft nur eins: zerstören. Eine rigorose Entscheidung treffen und mit spontaner Geste große Teile des Bildes übermalen. Dabei meine ich jetzt nicht das komplette Weißen des Bildes. Das ist wirklich die allerletzte Instanz und wir lernen nichts daraus, es bringt uns nicht wirklich weiter in der Lösung des Problems. (Wenn dein Computer nicht problemlos läuft zerstörst Du auch nicht die komplette Festplatte, oder?) Nein ich meine eine massive Veränderung und das Loslassen dieser schönen Bildteile, die uns blockieren und uns hindern weiterzukommen. Das spontane und nicht zu verkopfte Überarbeiten eben. (siehe auch den Blogartikel: Warum es manchmal schwer ist beim Malen Entscheidungen zu treffen)
Mir sind häufig die Bilder, bei denen ich die „Lösung“ dann doch noch gefunden habe, die Liebsten.
Und wenn das alles nichts hilft: In meinem Kursprogramm 2018 gibt es ein neues Kursangebot: Die Unvollendeten.
Da widmen wir uns gemeinsam diesen Bildleichen, um doch noch zu überraschenden Ergebnissen zu kommen. Schau doch mal in mein Kursprogramm.
Viel Freude bei allen Experimenten,
lass Farbe fließen,